Bene venisti

Herzlich willkommen im Römerzeitlichen Museum Ratschendorf!
Begeben Sie sich mit uns auf eine faszinierende Reise in eine Zeit, als Kelten und Römer hier friedlich neben- und miteinander
gelebt haben und erleben Sie Geschichte und spannende Geschichten hautnah.

Ein Dorf und sein Museum
Ländliche, anonyme Architektur
im Wandel

Forschen, Bewahren und Vermitteln sind unserem am 6. Mai 1990 eröffneten Museum ebenso in seine Gene eingeschrieben wie Nachhaltigkeit, Inklusion und Partizipation.

In Ratschendorf konnte ein 1958 von der Dorfgemeinschaft errichtetes, nach der Auflösung der „Vorkühlgemeinschaft“ im Jahr 1979 leerstehendes und nicht mehr benütztes ehemaliges Kühlhaus vor dem Abbruch bewahrt werden.

Mit dem von der Kulturinitiative Ratschendorf initiierten und umgesetzten Projekt der Transformation eines Kühlhauses in ein Museum wurde ein Zweckbau, ländliche, „anonyme“ Architektur vor dem Verfall gerettet und erhalten, mehr noch, es konnten ihm eingeschriebene, soziale Funktionen des Lebens im Dorf tradiert werden.

Das ehemalige Kühlhaus „lebt“ jetzt, als Römerzeitliches Museum Ratschendorf und entsprechend seiner ursprünglichen sozialen Wirksamkeit, als ein Ort der Begegnung und des Austausches für die Dorfgemeinschaft und die Besucherinnen und Besucher des Museums weiter.

Museen sind Bewahrer von Geschichte und Geschichten, sie sind Produzenten von kulturellen Werten, sie leisten Bildungsarbeit, evozieren Staunen und Freude. Das alles wollen wir mit unserem Museum auch erreichen, sein und weitergeben.

Das Museum
Archäologie, Geschichte
und Baukultur

Im „kleinen aber feinen“ Römerzeitlichen Museum Ratschendorf wurden im Sinne einer „best policy“ wissenschaftliche Erkenntnisse im Rahmen eines architektonisch anspruchsvollen Gesamtkonzeptes (Arch. DI Dr. Dietrich Ecker, Team A Graz) umgesetzt.

Das Zentrum des Museums nimmt ein in Originalgröße rekonstruierter, begehbarer Grabhügel aus dem nahegelegenen römerzeitlichen Gräberfeld „Hügelstaudach“ ein. Er ermöglicht einen Einblick in die in seinem Inneren angelegten insgesamt fünf Bestattungen, wobei hier wohl eine einheimische Familie im Laufe des 1. – 2. Jahrhunderts n. Chr. ihre verstorbenen Mitglieder beigesetzt hatte.

Drei Brandschüttungsgräber sowie je ein Brandgrubengrab und eine Brandschüttung in einer Holzkiste sind mit den typischen Grabbeigaben in Form von „Speiseservicen“ wie einer Glasschüssel, Dreifußschalen, Töpfen und Bechern ausgestattet.

Die heute kompromisslos funktionell auf vier Wände und ein Dach reduzierte Innenarchitektur des Museums als Antwort auf die – vordem ebenso rein auf seine Funktion ausgelegte – Architektur eines Kühlhauses mit Zwischendecke.

Nebenan findet sich eine römische Handdrehmühle, mit Läufer- und Bodenstein, wie sie vor rund 1800 Jahren zum Mahlen von Getreide verwendet worden ist. Auf Schautafeln finden sich interessante Informationen zur antiken Landwirtschaft, zur Verbreitung norisch-pannonischer Hügelgräber oder zur antiken Tracht.

Zusammen mit weiteren, bei den Grabungen der Jahre 1987/88 im „Hügelstaudach“ und bei späteren Notgrabungen in den umliegenden Äckern geborgenen Funden vermitteln sie ein anschauliches Bild vom Leben der einheimischen („keltischen“) Bevölkerung in römischer Zeit.

Aufschlussreich sind die ansprechend präsentierten Informationen zu „trockenen“ archäologischen „Hilfswissenschaften“ wie Anthropologie und Dendrochronologie.

Glasschüssel; sog. „Waldglas“, 10,3 x 12,5 cm, provinzialrömisch, 2. Jhdt. n. Chr.

© Römerzeitliches Museum Ratschendorf, 2025

Römerzeitliches Museum
Ratschendorf
Dorfplatz Ratschendorf
8483 Deutsch Goritz, Österreich

GEÖFFNET VON
DONNERSTAG BIS MONTAG
10 – 18 UHR

Von Palmsonntag bis 31. Oktober
Das Museum ist während der Wintermonate
geschlossen.